Beginn der Industrialisierung
Erst als Anfang des neunzehnten Jahrhunderts das Potential der überall zu Tage tretenden Kohlebrocken als Energielieferant immer deutlicher wurde und alle Welt in die Industrialisierung drängte, wendete das Blatt Hördes und der Stadt Dortmund sich wieder. Um 1840 entdeckte der Iserlohner Industrielle Hermann Dietrich Piepenstock Hörde als Industriestandort und gründete dort das erste Stahlwerk auf Dortmunder Boden, die Hermannshütte.
Dazu legte er die östlich des Hörder Zentrums gelegenen Emschersümpfe trocken und baute auf den trockenen Flächen einige Puddelöfen auf, in denen mithilfe der Ruhrkohle Eisenerze zu Stahl erschmolzen wurden. Herr Piepenstock hatte die Zeichen der Zeit erkannt und offenbar Freude an seiner Tätigkeit. Jedenfalls baute er zehn Jahre später westlich des Hörder Zentrums das erste Hochofenwerk des Ruhrgebietes auf. Womit er zum ersten Stahlvollsortimenter wurde und Hörde – eingekeilt zwischen zwei großen Industriestandorten mit rauchenden Schloten und Russ in der Luft - zum Sinnbild der Industrialisierung an Rhein und Ruhr.
Die Mitte des Neunzehnten Jahrhunderts noch leicht verfügbare Kohle als billige Energiequelle und die dank der Industrialisierung immer weiter wachsende Nachfrage nach Eisen- und Stahl regten sich im Laufe der nächsten Jahrzehnte gegenseitig immer weiter an. An Ruhr und Rhein schossen Zechen, Stahlwerke und Weiterverarbeiter wie Pilze aus dem Boden, lockten mit ihren neuen Arbeitsplätzen immer größere Menschenmengen an und führten dazu, dass zwischen Rhein, Ruhr und der Lippe einer der größten Ballungsräume Europas entstand.