Das 20. Jahrhundert
Die beiden Industriestandorte wechselten im Laufe der nächsten einhundertfünfzig Jahre noch einige Male die Namen und ihre Besitzer. Die beiden Hörder Stahlwerke firmierten ab 1852 als Hörder Bergwerks- und Hütten-Verein, der 1906 mit der Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb fusionierte. 1926 beschlossen einige große deutsche Stahlproduzenten, ihre Marktmacht zu sichern und gründeten die Dachgesellschaft Vereinigte Stahlwerke AG, an der mit 26 % auch die Phoenix AG beteiligt war.
Wegen seiner kriegswichtigen und staatstragenden Rolle im Zweiten Weltkrieg lösten die Allierten den Konzern nach dem Krieg auf. Da die westlichen Verbündeten aber an der Grenze zu den von der UdSSR dominierten Staaten wirtschaftlich starke Staaten sehen wollten, förderten sie nach 1948 wieder den Aufbau der Industriekonzerne. Aus den Resten der reichsdeutschen Stahlunternehmen bildeten sich deshalb sehr rasch neue, etwas kleinere Stahlkonzerne.
Die beiden Hörder Stahlwerke firmierten ab 1951 als Dortmund-Hörder Hüttenunion AG, die 1966 – mitten in der durch das Zechensterben ausgelösten ersten Rezession der jungen Bundesrepublik Deutschland - von der Hoesch AG übernommen wurde.
Obwohl Deutschland insgesamt sich zu diesem Zeitpunkt in einem kaum gekannten wirtschaftlichen Aufschwung befand, deutete der Strukturwandel sich im Ruhrgebiet schon an.